Glück, Liebe, Freundschaft, Lebensführung, Lebensqualität, Dr. Klaus Schirmer

Muss man Glück haben, um Glück zu haben?

Hand auf’s Herz: Sie leben in einer der besten Zeiten, in einem der besten Orte der Welt, in einem der besten Zustände. Nein? Sie glauben es nicht?

Ok, dann schauen Sie mal genau hin, wenn heute Abend Ihr Fernseher wieder neue Bilder liefert von irgendeinem x-beliebigen Krieg im nahen oder fernen Osten oder Westen. Schauen Sie mal in die Gesichter der Menschen, die Sie da sehen, knipsen Sie meinetwegen ruhig mal ein Foto mit Ihrem Handy, das Sie sicher immer bei sich tragen. Schauen Sie mal rein, wie verzweifelt Menschen blicken, wenn sie verzweifelt sind.

Und dann fragen Sie sich mal, was diese Menschen wohl sagen würden, wenn Sie ihnen IHRE persönlichen Sorgen vortragen:
zu wenig Pension, der Cholesterinspiegel, der böse Nachbar, die Angst vor der Inflation, der Streit mit irgendeinem Verwandten, der Ärger in der Firma, die Furcht vor dem Stellenabbau, das Ozonloch … es ist egal, wovor Sie sich fürchten oder worüber Sie sich ärgern, die Menschen in Ihrem Fernseher – die würden Ihnen den Vogel zeigen, wenn sie hören könnten, dass dies Ihre Sorgen sind. Nicht, dass es keine Sorgen wären, ich möchte Ihre Ängste und Ihren Ärger in keiner Weise kleinreden. Es SIND Sorgen, keine Frage, berechtigte dazu. Aber wenn Sie den Menschen in Ihrem Fernseher fragen könnten (Sie können es nicht), ob er mit Ihnen tauschen wollte, was glauben Sie, würde er wählen?! Und Sie? Würden Sie mit ihm tauschen wollen? Oder fänden Sie plötzlich Ihr Leben doch schlagartig wieder ganz lebenswert und schön?

Wissen Sie, wie viele Menschen zum Schluss, wenn ihr Leben zu Ende geht, es plötzlich mit der Angst zu tun kriegen? Die nicht und nicht sterben wollen, weil sie so sehr am Leben hängen? Am Leben, das sie zeitlebens kritisiert haben, das sie selten bis nie gefeiert haben, zelebriert, genossen, weil immer diese verflixten Sorgen dabei waren?

Warum Sie Ihr Glück verdienen

Sie haben es natürlich auch nicht immer leicht:
Beruf, Familie, Gesundheit, Verwandtschaft, Nachbarn, Vorgesetztem, Behörden, die Politik, die Zinsen, die Preise usw usf. Und manchmal kann einem ja wirklich Angst und Bange werden, wenn man da so in die Welt hinausblickt und hört und sieht, was da so alles geschieht!

Vorweg: das, was Sie über die diversen Medien (zählen Sie doch mal zusammen, wie viele Minuten/Stunden Ihres Tages Sie damit verbringen, Zeitungen zu lesen, in Zeitschriften zu blättern, Fernsehen zu schauen, Radio zu hören, im Internet Meldungen zu verarbeiten und Tratsch im Büro und in Ihrer Freizeit zu verarbeiten – Sie werden staunen, dass das irgendwie Ihr Hauptberuf zu sein scheint!) an schlechten Meldungen konsumieren, das spiegelt in keiner Weise die Welt oder die Wirklichkeit wider! Medien, so sagte einmal Manfred Winterheller treffend, sind wie Staubsauger: sie saugen alles auf, was an Dreck, Müll oder Unrat auf der Welt herumliegt und bieten es uns Konsumenten als „News“ an. Wir entscheiden dann, ob wir dieses Angebot annehmen wollen oder ob wir es dankend ablehnen. Ehrlich – wenn Ihr Fernseher heute kaputt ginge und Sie ließen ihn einmal 1 Monat lang nicht reparieren und würden in dieser Zeit auch Ihr Zeitungs-Abo aussetzen, Sie wären erstaunt, wie schnell und zuverlässig Sie alle relevanten Neuigkeiten erfahren würden, die Sie wirklich angehen! Vom Wetter über lokale Ereignisse, von der Politik über Sportergebnisse, Sie wären wahrscheinlich nicht spürbar schlechter informiert als vorher. Sie wüssten allerdings nicht, dass in Nicaragua eine Schlammlawine 49 Menschenleben gefordert hat, dass sich in Riad ein Selbstmordattentäter am Hauptplatz in die Luft gesprengt hat und 13 Menschen getötet hat, dass der CIA noch immer (und auch in Zukunft) foltert, dass ein Monsun auf den Philippinen 200.000 Menschen obdachlos gemacht hat und dass durch den Anstieg des Meerwasserspiegels in Bangladesh ein ganzes Armenviertel versunken ist.

Aber das wäre für Ihr Leben vielleicht sogar ein Geschenk: Sie würden es wahrscheinlich weder vermissen noch in irgendeiner Form innerlich echt berücksichtigen, oder?

Glück, Liebe, Freundschaft, Lebensqualität, Dr. Klaus Schirmer
Bikerglück: schönes Wetter, spannende trails, liebe Menschen

Stattdessen sind es die persönlichen Ereignisse und Erlebnisse, die Ihr Leben prägen, und unter denen Sie auch spürbar zu leiden haben.
Und da bin ich mir ganz sicher: Wenn Sie Ihren Lebensweg entlang zurück blicken, dann entdecken Sie ohne viel Mühe einige Stationen und Weggabelungen, an denen Sie damals (wann immer das auch gewesen sein mag) mit einer unerhörten und unerwarteten Portion Mut und Selbstvertrauen in eine Richtung gegangen sind, die Ihnen damals niemand zugetraut hätte! Damals haben Sie wirklich Mut bewiesen, einen Mut, den niemand außer Ihnen jemals in seiner vollen Tragweite erkennen konnte, für den Sie weder eine Zulage, noch ein Lob noch irgendeine Anerkennung erhalten haben! Und trotzdem: wenn Sie daran zurückdenken, dann staunen Sie heute noch, wie Sie so tapfer sein konnten, wie Sie so sehr an Ihr Ziel glauben konnten, wie Sie allen Unkenrufen und allen Hindernissen zum Trotz so mutig sich ins Zeug gelegt haben!

Dafür gebührt Ihnen heute noch Dank. Dafür haben Sie sich eine Riesenportion Glück verdient, die Ihnen auch zugestellt wurde, aber Sie haben sie vielleicht übersehen! Haben Sie kein schlechtes Gewissen, wenn Ihnen das Lebensglück einmal so richtig lacht, denken Sie nicht daran, dass irgendwelche übel gesinnten Mächte Ihnen das nicht gönnen werden und es daher nicht sehen dürfen. Vergessen Sie Ihren Unglauben und Ihr mangelndes Vertrauen in Ihre Götter, die Ihnen nur das Beste wollen und Ihnen auch pünktlich zustellen – es ist vielleicht nur die Quittung für Ihre vergangenen Heldentaten, Sie sollten sie annehmen!

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Das kleine Alltagsglück im Moment wahrnehmen und zelebrieren…

Seien Sie stolz, dass Sie damals so viel Mut und Charakter gezeigt haben, genießen Sie das Glück, das Ihnen zuteil wurde! Und wenn Sie ganz souverän sein wollen, dann geben Sie einen Teil davon einfach weiter: es macht Sie nicht ärmer, sondern reicher!